Schwerpunkte
Infos und Aufklärung zu Diagnostik, Behandlung, Supervision und Biofeedback
Klinische Psychologie.
Die Klinische Psychologie ist ein Teilgebiet der angewandten Psychologie und erforscht die biologischen, verhaltensbezogenen, kognitiven, emotionalen und sozialen Grundlagen psychischer Erkrankungen. Studien zufolge entwickelt weltweit ca. 1/3 der Allgemeinbevölkerung zumindest einmal im Laufe des Lebens eine psychische Erkrankung.
Häufige Erkrankungen betreffen dabei unterschiedliche Formen von Angsterkrankungen (wie die Panikstörung, die Agoraphobie, Soziale Phobien, die Generalisierte Angststörung, spezifische Phobien oder auch Prüfungsängste), affektive und depressive Störungen (die unterschiedlichen Formen reichen von übermäßig gesteigerter Stimmung bis hin zu schwer gedrückter Stimmung), Abhängigkeiten/Sucht (z.B. Tabak), Zwangsstörungen (z.B. Zwangsrituale, Zwangsgedanken), schwere Belastungsreaktionen (z.B. nach einem Missbrauch oder Unfällen), Essstörungen (z.B. Magersucht, Essanfälle, Erbrechen), Schlafstörungen (z.B. Einschlaf- und Durchschlafstörungen, Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus) oder auch unterschiedliche Arten von Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline-Störung).
Als Klinischer Psychologe beschäftige ich mich nicht nur mit der ausführlichen Diagnostik psychischer Erkrankungen, sondern auch mit deren Behandlung.
In der klinisch-psychologischen Diagnostik werden verschiedene Strategien eingesetzt, um relevante Informationen von einer betreffenden Person auf systematische Art und Weise zu sammeln. Dazu zählt das explorative Gespräch, strukturierte Interviews sowie wissenschaftlich geprüfte psychologische Testverfahren.
All diese Informationen helfen dabei, eine eventuelle psychische Erkrankung oder Beeinträchtigung einzugrenzen und mögliche Ursachen für die Entstehung und Aufrechterhaltung einer Störung zugänglich zu machen. Dadurch wird es auch möglich, die Behandlungsmaßnahmen gezielt auf die konkreten ursächlichen Faktoren abzustimmen.
In meiner Praxis kommt vorrangig das Hogrefe Testsystem (HTS 5) zum Einsatz, wodurch eine Vielzahl an Fragestellungen bearbeitet werden können:
- Ausmaß und Schwere psychischer Erkrankungen
- Persönlichkeitseigenschaften und -akzentuierungen
- Emotionsregulation
- Stressverarbeitung
- Ressourcen (z.B. Selbstwirksamkeitserwartung)
Auf Basis der klinisch-psychologischen Diagnostik ergibt sich häufig die Notwendigkeit einer weiterführenden klinisch-psychologischen Behandlung. Die Maßnahmen setzen dabei konkret an den diagnostizierten Schwächen an und folgen einem methodenübergreifenden Vorgehen. Damit ist gemeint, dass eine Vielzahl an unterschiedlichen wissenschaftlich geprüften Interventionsformen zum Einsatz kommen können.
Die Auswahl der jeweiligen Behandlungsmethode orientiert sich dabei einerseits an der wissenschaftlichen Evidenz und andererseits an den Stärken, Schwächen und Vorlieben der betroffenen Person:
Gesundheitspsychologie.
Der Tätigkeitsbereich der Gesundheitspsychologie umfasst die Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der psychischen, sozialen und körperlichen Gesundheit. Im Gegensatz zur Klinischen Psychologie geht es bei der Gesundheitspsychologie weniger um die Behandlung von psychischen Erkrankungen, sondern um die Vorbeugung von Krankheiten sowie die Förderung und Aufrechterhaltung der Gesundheit.
Im Mittelpunkt stehen dabei Interventionen zur Aktivierung nützlicher Fähigkeiten und persönlicher Ressourcen (wie z.B. Entspannungsfähigkeit). Auf der anderen Seite wird auch daran gearbeitet, gesundheitsschädliche Verhaltensweisen (z.B. ungesunde Ernährung, Tabakkonsum) zu reduzieren. Häufige gesundheitspsychologische Maßnahmen betreffen vor allem die Bereiche Stressverarbeitung und Gesundheitsverhalten.
Stress ist allgegenwärtig. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Ziel soll sein, die Anzeichen von Stress frühzeitig wahrzunehmen und mögliche negative Auswirkungen auf den Körper und die Psyche abzuwenden. Folgende Interventionen kommen dabei zum Einsatz:
- Stressmanagement
- Neubewertung stressauslösender Situationen
- Achtsamkeitstraining
- Erlernen von Entspannungstechniken
- Training mittels Biofeedback
Ein gesundheitsförderlicher Lebensstil stellt eine wichtige Basis für unser psychisches und körperliches Wohlbefinden dar. So manche Verhaltensweisen haben sich über Jahre oder Jahrzehnte entwickelt und sind daher besonders schwer zu verändern. Typische gesundheitspsychologische Interventionen sind:
- Rauchstopp und Tabakentwöhnung
- Integration von Sport und Bewegung
- Etablierung förderlicher Ernährungsweisen
- Strategien für einen gesunden Schlaf
Biofeedback.
Biofeedback ist eine etablierte Methode, um automatisch ablaufende körperliche Prozesse zugänglich zu machen. Mit Hilfe von Sensoren werden physiologische Parameter (z.B. Herzfrequenz oder Muskelanspannung) gemessen und auf einem Bildschirm rückgemeldet. Dadurch wird es möglich, aus dem Gleichgewicht geratene Körperfunktionen zu identifizieren und durch gezieltes Training zu verändern.
Zum Beispiel führen belastende Situationen häufig zu einer Anspannung im Nackenbereich oder Veränderungen in der Atmung (z.B. Überatmen, Luft anhalten). Solche automatischen Reaktionen können ermittelt und mit Hilfe bestimmter Techniken kontrolliert werden. Biofeedback hat keine speziellen Risiken oder Nebenwirkungen, es erfordert jedoch etwas Übung.
Zu Beginn wird ein psychophysiologisches Stressprofil erstellt. Dabei werden folgende physiologische Parameter erfasst:
- Muskelaktivität/-anspannung (z.B. im Nacken und/oder an der Stirn)
- Atemfrequenz, Atemtiefe und Atemmuster
- Puls und relativer Blutfluss (Frequenz, Amplitude, Herzratenvariabilität)
- Hautleitwert
- Periphere Körpertemperatur
Diese Parameter werden sowohl in einer Ruhephase als auch während sowie nach einer Stressphase (ausgelöst z.B. durch eine Konzentrationsaufgabe) gemessen. Dadurch kann überprüft werden, wie Ihr Nervensystem auf bestimmte Reize reagiert und wie schnell Sie sich davon wieder erholen. Jeder Mensch zeigt dabei ein sehr individuelles Stressmuster (siehe Abbildung).
Auf Basis des Stressprofils werden dann maßgeschneiderte Behandlungspläne erstellt. Die betroffene Person lernt, die eigentlich automatisch ablaufenden Prozesse zu kontrollieren. Biofeedback kann bei unterschiedlichsten Fragestellungen eingesetzt werden. Häufige und gut erforschte Einsatzbereiche sind:
- Chronische Schmerzen
- Stressbedingte Störungen (z.B. Burnout, Schlafstörungen)
- Angst- und Panikstörungen
- Psychosomatische Beschwerden
Eignungsgutachten und Supervision.
Für Fachauszubildende der Klinischen Psychologie sowie der Gesundheitspsychologie biete ich zusätzlich folgende Leistungen an:
- Klinisch-psychologisches Gutachten zur psychischen Eignung
- Begleitende Fallsupervision im Einzelsetting
Weitere Infos zur Gutachtenerstellung sowie zum Ablauf der Supervision finden Sie im Beitrag im Blog.